clarity #1
by rsn | Merle Louise
Gritty electric drones combined with impressionist piano lines, sort of a meeting between Erik Satie and a chainsaw on a dissecting-table – or the meeting of sunlight breaking through a cloudy sky with reflections playing on a grey sea.
This is ambient music that does not send its listeners in a somnolent haze, but that keeps up enough sonic dirt and tension underneath the beautifully melancholic surface to make listening exciting at all points. Or is it rather the grisly drones that form the surface, with the piano flahes breaking through it? While listening, foreground and background constantly shift and switch positions in the listener's mind – and this whole sonic kaleidoscope comes in an unusual, beautiful cardboard case.
File under: ambient
ACU 1075
factory-produced CDr in Digipack
Released in 2024
limited to 50 copies, sold out
price: 10.00 EUR (excl. postage)
bass: Thomas Rosen
piano: Merle Louise Spangenberg
sounds & music created by Thomas Rosen & Merle Louise Spangenberg
recorded by Thomas Rosen
mixed by Dennis Strillinger
mastered by Oliver Barrett
cover photo by Thomas Rosen
layout by Ralf Raßloff
rsn-music.com
mail@rsn-music.com
instagram.com/merle__louise
BAD ALCHEMY
Clarity #1 (ACU 1075, in speziell designtem Karton mit Letterpressschrift), interweaving #1 (ACU 1076) und shift #1 (ACU 1079, jeweils CDr) haben einen gemeinsamen Nenner in Thomas Rosen vom Duisburger Black Drone Metal-Trio [BOLT]. Mit seiner schon bei “indistinction #1 & 2” dröhnenden Bassophilie verbrüdert er sich hier als rsn einerseits mit MERLE LOUISE, Nachname Spangenberg, am Piano. Andererseits mit NAGEN, bürgerlich Philipp Maike in Krefeld und dort Teil des Post-Prog-Quartetts Isaac Vacuum, der Gitarre, Electric Kalimba, Self-Build Instruments, Fieldrecordings & Synthesizer einsetzt. Und drittens mit N, Hellmut Neidhardt höchstselbst bei der N(121)-Variation seines N-Seins:
MERLE LOUISE tastet, as moll as can be, melancholische, dissonante, lugubre Töne vom Klavier zu an und abschwellenden Bassschüben. Wobei manchmal der Wind den Hall davonträgt und der Bassklang pfeifende und grollende Konturen zeigt oder brausende Schärfe annimmt, während sie sich vol-ler Weh-mut im Kreis dreht. Bis zuletzt doch noch lichte Tupfen und sirrendes Gespinst die elegische Schlagseite am Kentern hindern. Im Vergleich klingt das raue, grollige Brausen mit NAGEN danach wie Sturm & Drang, wie WW2-Bombergeschwader, die im kollektiven Gedächnis verlöschen, wie quarrende Tierlaute. Bis monotones Pochen doch an den elegischen Ton anknüpft und alarmierende Wooshes und triste Gitarre das ominöse Verharren weiter ins Ungute treiben lassen. Eisenhaltiges Dröhnen schwillt an und verwebt glockige Anmutungen mit schrottigem Windspiel in elegischem Weh. Pulsende Industrialität verzahnt sich mit fräsendem Doomrock, dissonanten Riffs und Staccato, das brummig andickt, aber immer wiederkehrt. Sanftes Summen, Pulsen, Surren beruhigen die Sinne, doch stottriger Andrang dringt crescendierend durch den Kokon und zerrockt ihn mit sausendem Furor. Doch auch das geht vorüber, der Klangkokon webt sich mit zuckender Oszillation, brummigen Wellen, Gitarrenglanz und repetitivem Surren und Pochen neu. Mit N und seiner Gitarre ahmt rsn in einem Triptychon von dreimal ca. 23 Min. die Kontinentalverschiebung in nuce nach. Dröhn- und Wummerwellen scheinen zu stehen und bewegen sich doch, fräsen sich durch Raum und Zeit, Mark und Bein. Kurvend in brausender Wölbung und in Beinahestille, rau gekörnt, in murmelndem Tremolo, in sonorer Glätte, mit zirpenden Saiten.
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